“Unsere Scheißangst” vor der Liebe: Ein Brief an Gott

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  • Beitrag veröffentlicht:20. Dezember 2019
  • Beitrags-Kategorie:Magazin
Hannes Schrader hat im August 2017 – mit 26 Jahren – einen Brief an Gott geschrieben. Seine Innenschau, sein fiktives Gespräch mit Gott ist intim, extrem ehrlich und geht nah – und ist gleichzeitig sein Blick ins Innere einer studentischen Generation.
Gefunden haben wir “Unsere Scheißangst” bei Zeit Online, in der Reihe “Jung und Gott”.
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Transparenz in der katholischen Kirche: Bitte jetzt keinen Applaus!

Die Meldung hat hohe Wellen geschlagen: Vor wenigen Tagen hat Papst Franziskus verfügt, dass kirchliche Strafverfahren bei Missbrauchsfällen nicht mehr der Geheimhaltung unterliegen. Das sogenannte „päpstliche Geheimnis“ ist damit für diese Fälle abgeschafft: Für Polizei und Staatsanwaltschaft wird es deutlich einfacher, auf Kirchenakten zuzugreifen. Ein Kommentar von Eva Heuser.

Papst Franziskus hat wichtige Schlupflöcher für Sexualstraftäter wie Vertuscher im kirchlichen Getriebe geschlossen. Doch wirft die jüngste Entscheidung des Papstes, das „päpstliche Geheimnis“ für Fälle sexuellen Missbrauchs abzuschaffen, auch wieder einmal ein Schlaglicht auf die dunklen Seiten der Kirche: auf das, was bisher möglich war. Auf die Selbstherrlichkeit, den Narzissmus, die Feigheit und menschliche Schwäche im Klerus, die ein System ermöglicht hat, dessen Erhalt für einige seiner Mitglieder höchste Priorität hatte und die dafür in Kauf genommen haben, die schwächsten Glieder der Kirche im Stich zu lassen.

Verschärft wird das kirchliche Strafrecht jetzt dort, wo es um kinderpornografische Darstellungen geht, um deren Besitz und Verbreitung. Die Altersgrenze für Opfer wird bis zur Volljährigkeit erhöht, zuvor lag sie bei 14 Jahren. Deutlich verschärft hat Papst Franziskus das Kirchenrecht auch schon in seinem Juni-Dekret „Ihr seid das Licht der Welt“, weil zum ersten Mal neben sexuellem Missbrauch auch das Vertuschen dieser Taten strafbar wurde. Verschärft wurde das Kirchenrecht gleichzeitig durch die Meldepflicht an kirchliche Vorgesetzte. All das ist gut, wichtig und richtig.

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Von gestern oder für morgen? – Konservative suchen ihre Position

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Was bedeutet es heute, konservativ zu sein? Es diskutierten bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Mainz (von links) die CDU-Politiker und Mainzer Landtagsabgeordnete Ellen Demuth und Christian Baldauf, die Grünen-Politikerin und Abgeordnete des Europaparlaments Jutta Paulus, der Philosoph und KAS-Landesbeauftragte für Sachsen Dr. Joachim Klose, die Soziologin und Altlinke Jutta Ditfurth, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel (CDU) und Prof. Dr. Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Foto: KAS/Philipp Lerch

In den Adventtagen geht es um die Erwartung des Künftigen. Im Blick auf das Kommende gilt es sich vorzubereiten. In diesem Sinne lud die Rheinland-Pfälzer Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zu einer Veranstaltung ein, die die Zukunft des Konservatismus zum Thema hatte; im Blick waren Positionsbestimmung und Ausrichtung. Der Landesbeauftragte der KAS, Philipp Lerch, stellte fest, dass der Konservatismus für eine „wertvolle Zukunft“ entscheidend sei und hob hervor: „Wir bleiben auch in Zukunft auf das Konservative angewiesen.“ Ein Bericht von Norbert Abt.

Natürlich wurde in den Vorträgen und Diskussionen der Konservatismus nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Das ließe sich kaum bei einer Veranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung erwarten. Vielmehr stellten sich Konservative Fragen und Gegenargumenten. Die Veranstaltung im Erbacher Hof in Mainz wollte Antworten auf die selbst gestellte Frage finden, die über dem Tag stand: „Von gestern oder für morgen – wie konservativ wollen wir sein?“

Die Einladenden hatten im Blick auf die Eingeladenen eine bemerkenswerte Weite gezeigt: Sie luden die Frankfurter Ökosozialistin Jutta Ditfurth zur Diskussion ein. Ditfurth machte sich ihre Gedanken, welche Absicht hinter der Einladung an sie stehe und vermutete, den Wunsch der Veranstalter, Brücken zu den künftigen Regierungspartnern, den Grünen, zu bauen und ihre Vorstellungen als viel zu weit links zu kennzeichnen, um auch in dieser Frage eine Gemeinsamkeit mit den Grünen zu finden, denen Jutta Ditfurth schon vor vielen Jahren den Rücken gekehrt hat.

Wenn das nicht Mut macht für eine neue Debattenkultur: Jutta Ditfurth im Gespräch mit Bernhard Vogel. Foto: KAS/Philipp Lerch

Jutta Ditfurth: Es geht zuallererst um soziale Gleichheit

Mit Jutta Ditfurth war eine bundesweit bekannte linke Aktivistin, Politikerin und Publizistin auf dem Podium vertreten. 1979 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern „Die Grünen Hessen“. Von 1984-1988 war sie Bundesvorsitzende der Grünen, die sie 1991 verließ, weil sich die Partei politisch zu sehr nach rechts entwickele. 1991 war sie Mitgründerin der Ökologischen Linken, der sie bis heute angehört. Für die Partei ist sie schon viele Jahre Mandatsträgerin in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung.

Ditfurth machte deutlich, dass es Kern und Ziel ihrer politischen Arbeit sei, die soziale Gleichheit für alle Menschen anzustreben. „Ich möchte, dass alle Menschen auf der Welt gleiche Rechte haben, sich als Individuum zu entfalten und so verschieden zu sein, wie sie das gerne möchten.“ Das aber sei im Kapitalismus nicht möglich. Er führe vielmehr zur Ausbeutung des Menschen und der Natur.

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