Corona hat unser Leben in vielen Bereichen verändert und meistens auch erschwert: Wir begrüßen einander nur noch mit leicht gesenktem Oberkörper, winkend oder mit Ellbogen. Wir tragen Masken, arbeiten viel zuhause (eine ganz neue Herausforderung für Menschen, die sich sonst um den Haushalt kümmern) und begrenzen unsere außerhäuslichen Aktivitäten auf das unbedingt Nötige. Für viele sind Spontaneität und Lebensfreude fast gänzlich dahin.
Hier nun ein ganz wichtiger Hinweis für Ihren Alltag: Seien Sie auf Habacht und machen Sie sich immer bewusst, wo Sie sich gerade befinden. Fragen Sie sich, ob der Ort, an dem Sie gerade sind, sich auch für einen längeren Aufenthalt eignet! Denn es kann zu einem überraschenden Lockdown kommen und dann sitzen Sie wehrlos in der Falle. So erging es der Online-Apfelhändlerin Zhao Xiaoqing, die sich Mitte Dezember in der Kleinstadt Xianvan, in der Nähe von Xi’an, mit einem Mann, Zhao Fei, zum Kochen traf. – Dem aufmerksamen Leser sei gesagt, dass zweimal „Zhao“ kein Textfehler ist.
Die Infektionszahlen erreichen gigantische Höhen. In einigen Ländern liegen die täglichen Infektionszahlen im sechsstelligen Bereich, Deutschland liegt – noch – unter der 100.000-Marke, die Sieben-Tage-Inzidenz hat mit fast 500 den höchsten Wert der gesamten Coronapandemie erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet, dass sich die Hälfte der Menschen in Europa in zwei Monaten mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert haben wird. Ein Kollaps der Krankenhäuser scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Fachleute befürchten, dass weitere Bereiche der Gesellschaft wegen der neuerlichen Infektionswelle bald nicht mehr funktionieren. In dieser Situation sorgen Boris Johnson und Novak Djokovic für Schlagzeilen, weil sie sich nicht an Coronaregeln hielten. Der Ärger darüber ist groß.
Im Mai 2021 nahm Boris Johnson an einem Gartenfest seines früheren Kommunikationschefs an seinem Amtssitz teil. Und das zu einem Zeitpunkt, als die britische Regierung der Bevölkerung nur Kontakte zu einer einzigen Person erlaubte; das Haus zu verlassen war nur in Ausnahmefällen erlaubt. Zudem befand sich das Land wegen des Todes von Prinz Philipp in Staatstrauer, am Folgetag wurde der verstorbene Ehemann der Queen beigesetzt. In Großbritannien erwarten manche nun wegen des offensichtlichen Fehlverhaltens von Johnson das Ende seiner Regierung. Viele im Land haben kein Verständnis mehr für die Eskapaden ihres Premierministers. Erste konservative Abgeordnete fordern seinen Rücktritt.
Verschwörungstheorien zur Corona-Impfung sind im Netz viral. Auch unter Christen finden sie, mit apokalyptischen Motiven aufgeladen, Verbreitung. Einige Pastoren und christliche Leiter steuern dagegen.
Neben den üblichen Verschwörungstheorien zur Corona-Impfung kursieren auch apokalyptische Versionen im Internet. Sie werden massenhaft verbreitet – über einschlägige Webseiten, Newsletter, soziale Netzwerke, Blogs, Spam-Bots. Dass sie bei manchen Christen Resonanz finden, zeigen deren direkte Kommentare zum Thema im Netz, unter anderem auf Youtube. Aber auch die Reaktionen von christlichen Leitern in Predigten und eigenen Webauftritten lassen ahnen, dass sich nicht wenige Christen weltweit von diesen Theorien ansprechen lassen.
USA: Weiße Evangelikale sind größte Impfskeptiker
Wie impfbereit Menschen verschiedener religiöser Überzeugungen sind, ist in den USA untersucht worden. Dort ist die die Corona-Impfskepsis unter weißen evangelikalen Christen am größten, das berichtet aktuell die New York Times. Wie tief nicht nur Trump, sondern auch die Impfstofffrage die US-amerikanische Christenheit gespalten hat, lässt sich auch daran ablesen, dass evangelikale Christen ihrerseits eine Informations-Initiative für nötig halten. „Christen und der Impfstoff“ heißt übersetzt der Internetauftritt von Curtis Chang, Gründer von „Redeeming Babel“. Es ist eine Organisation, die nach eigener Auskunft „biblisches Denken innerhalb einer verwirrenden Welt“ bereitstellen will – und eben auch eine „biblische Sicht“ auf den Corona-Impfstoff.
Ähnlich äußert sich David French, Herausgeber des konservativen US-Online-Magazins „The Dispatch“: Er macht im Kern der Impfstoffverweigerung einen Informationsmangel und ein „geistliches Problem“ aus und wirbt aus christlicher Nächstenliebe für die Impfung. Mit mehr Information aber ist es laut French nicht getan: Grundlegender geht um die Frage, welcher Informationsquelle und welchen Personen die Menschen vertrauten. Hier sieht er Christen in der Pflicht, mit den Menschen in ihrem engeren Umfeld Gespräche zu führen und deren Ängste anzusprechen.
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