Wir ächzen und stöhnen unter Corona

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Corona hat unser Leben in vielen Bereichen verändert und meistens auch erschwert: Wir begrüßen einander nur noch mit leicht gesenktem Oberkörper, winkend oder mit Ellbogen. Wir tragen Masken, arbeiten viel zuhause (eine ganz neue Herausforderung für Menschen, die sich sonst um den Haushalt kümmern) und begrenzen unsere außerhäuslichen Aktivitäten auf das unbedingt Nötige. Für viele sind Spontaneität und Lebensfreude fast gänzlich dahin.

Hier nun ein ganz wichtiger Hinweis für Ihren Alltag: Seien Sie auf Habacht und machen Sie sich immer bewusst, wo Sie sich gerade befinden. Fragen Sie sich, ob der Ort, an dem Sie gerade sind, sich auch für einen längeren Aufenthalt eignet! Denn es kann zu einem überraschenden Lockdown kommen und dann sitzen Sie wehrlos in der Falle. So erging es der Online-Apfelhändlerin Zhao Xiaoqing, die sich Mitte Dezember in der Kleinstadt Xianvan, in der Nähe von Xi’an, mit einem Mann, Zhao Fei, zum Kochen traf. – Dem aufmerksamen Leser sei gesagt, dass zweimal „Zhao“ kein Textfehler ist.

Die beiden hatten zuvor erst ein einziges Date miteinander gehabt. Im Verlauf des gemeinsamen Kochabends verhängten die Behörden eine Corona-Ausgangssperre und die 28-Jährige musste bei ihrem Gastgeber und seiner Familie bleiben, nicht für ein paar Stunden, sondern für einige Wochen! Nun, mehr als einen Monat später, verkündeten die beiden ihre Verlobung. Na, wenn das mal kein Happy End ist!

Etwas anderes wird hier allerdings auch deutlich: Ein möglicher Partner oder eine mögliche Partnerin wird im Verlauf eines (kurzen) Abends vielleicht auch vorschnell abgelehnt und fällt, aus welchen Gründen auch immer, nicht in die engere Wahl. Haben die Partnersuchenden aber mehr Zeit, dann gewinnt der mögliche Partner mit einem Mal doch zusehends an Attraktivität.

Eine klasse Geschäftsidee!
Wenn diese interessante Beobachtung mal keine Grundlage für eine ganz tolle Geschäftsidee für Vermittlungsinstitute ist! Denkbar wären Orte für Dates, die sich – ach, welche Überraschung! – als ein Ort erweisen, der nicht mehr so ohne Weiteres verlassen werden kann: So könnten beispielsweise bisher unbewegliche Schiffsrestaurants ihren Anker lichten und auf große Fahrt gehen, Aufzüge könnten – das soll es ja immer wieder mal geben – plötzlich steckenbleiben oder aber das Riesenrad in einem Freizeitpark kommt ausgerechnet dann zum Stehen, wenn die beiden Singles sich in ihrer Gondel ganz oben befinden und kein Weg gefunden wird, um das Gerät wieder zum Laufen zu bringen. Das erzwungene Mehr an gemeinsamer Zeit würde unweigerlich zu mehr Verbindungen und Partnerschaften führen. Das ist es doch allemal wert.

An dieser Stelle wollen wir aber nicht stehenbleiben, sondern logisch weiterdenken: Denn, wo sich Paare finden, da kann es – natürlich nicht sofort, aber doch irgendwann – zu Nachwuchs kommen. Leider hat Corona allerdings – zumindest bisher – nicht zu mehr „Betriebsamkeit“ in den Betten geführt, oder aber die modernen Verhütungsmethoden sind einfach zu wirkmächtig. So lag die Geburtenrate im Jahr 2021 nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes zwischen 775.000 bis 795.000 Geborenen, endgültige Zahlen liegen noch nicht v0r. Damit könnte die Zahl der Geburten zum fünften Mal in Folge zurückgegangen sein.

Hilfe beim Finden eines Namens
Doch ganz egal wie viele Kinder zur Welt kommen, vor einem Problem stehen alle Paare, wenn der Geburtstermin näherrückt: einen Namen für den kleinen Zwerg oder die Zwergin finden. Wie gut, dass da der „Postillion“ Rat weiß und die beliebtesten Namen während der Corona-Pandemie dokumentiert hat. Für Mädchen haben sich „Impfke“, „Inzidenzia“, „Aerosolga“ oder „Quarantonia“ bewährt. Bei den Jungs sind es „Pandemil“, „Maskimilian“, „Symptommy“, „Wuhans“ oder „Hotspotto“.

Stichwort „Hotspot“ (wörtlich „heiße Stelle“ oder Brennpunkt) – wieder so ein englisches Wort. Früher wurde der Begriff nur verwendet, wenn es um eine heiße Region des Erdmantels ging, oder aber umgangssprachlich um ein stark frequentiertes Vergnügungsviertel. Seit einiger Zeit verbinden wir damit aber auch einen drahtlosen Internetzugriffspunkt, wie es uns Lexika in ihrem charmanten Deutsch vermitteln. Doch – Corona sei Dank! – unter „Hotspot“ ist nun auch der Ort zu verstehen, wo besonders viele Menschen die Krankheit COVID-19 haben. Hier sind mehr Menschen krank, der Inzidenzwert ist besonders hoch.

Selbst Corona trägt Maske
Um etwas gegen die Verbreitung des Virus zu tun, gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Impfstoffen. Es ist der Kampf der Medizin gegen das fiese, sich immer wieder verändernde Virus. Tatsächlich ist es so, dass das Coronavirus – bildlich gesprochen – selbst Maske trägt und so die menschliche Immunabwehr narrt und hinter sich lässt.

Ein krasser Umweltskandal! – So viele Dosen
Zu Recht waren in früherer Zeit Aluminiumdosen – sie werden den Zusammenhang gleich verstehen – umweltmäßig gänzlich verpönt. Doch sie haben sich in den letzten Jahren wieder einen festen Platz in Getränkeläden und in den Regalen der Supermärkte und Tankstellen zurückerobert. Auch besagte Impfstoffe gegen Corona werden, wie jeder gut Informierte weiß, in Dosen geliefert. Allerdings ist mir überhaupt nicht klar, wozu es so viel Aluminium für eine so kleine Menge Impfstoff braucht. Das ist für mich der eigentliche Umweltskandal! Aber darüber redet niemand …

So sehr die Maskenpflicht mittlerweile zur Normalität des Lebens in der Corona-Pandemie gehört, sind die Briten mit die ersten, die sich von dem Gesichtstextil trennen werden. Am 27. Januar endet die Pflicht zum Maskentragen in Großbritannien – also endlich Schluss mit den Maskeraden, wir sind alle wieder offen und ehrlich. Zu verdanken haben wir das Boris Johnson. Und nur böse Zungen behaupten, dass er die neue Regelung durchgesetzt hat, um sein Image bei den Landsleuten aufzubessern. Unendlich dankbar sind sicher viele, die das ständige Maskentragen leid sind und denen das Atmen unter der Maske schwerfiel, für diese Erleichterung in Großbritannien.

Ein bedauernswerter Berufsstand und ein bedauernswerter Richter
An dieser Stelle sei an eine oft vergessene Berufsgruppe erinnert, die in unserer selbstbezogenen Gesellschaft keine Lobby hat: Bankräuber und natürlich auch Bankräuberinnen. Sie hatten es in der letzten Zeit wirklich nicht leicht und konnten sich bei ihren Raubzügen in den Geldinstituten kaum Aufmerksamkeit und Respekt verschaffen. Wie auch, bei all den Masken … Es soll unzählige aus diesem Gewerbe geben, die frustriert ihren Beruf gewechselt und umgeschult haben.

Auch Neil Gorsuch, Richter am Obersten Gericht der USA (Supreme Court), hatte wohl besonders schwere und frustrierende Zeiten hinter sich. Der von Donald Trump nominierte Gorsuch war an einem Punkt angelangt, auch mal an sich zu denken. Er ist nämlich nicht bereit, eine Maske im Gerichtssaal zu tragen. Medien berichteten, dass seine Richterkollegin Sonia Sotomayor, seit 2009 beim Obersten Gericht und an Diabetes erkrankt, darum bat. Als Diabetikerin gehört sie zur Corona-Risikogruppe. Verständlich, dass sie sich, „in unmittelbarer Nähe von Menschen, die unmaskiert sind, nicht sicher fühlt“. Der Vorsitzende Richter des Supreme Court, John Roberts, bat deshalb ihre Kollegen und Kolleginnen, Rücksicht zu nehmen und Maske im Gerichtssaal zu tragen. Tatsächlich waren dazu alle bereit, nur Gorsuch nicht. Das zeigt doch nur, wie sehr dieser Mann an seiner Leistungsgrenze angelangt ist. Stattdessen wird Gorsuch heftig kritisiert. – So eine schreiende Ungerechtigkeit!

Doch bei allen Einschränkungen und Regeln rund um Corona: Das Leben geht trotz aller Mühen und Umständlichkeiten doch irgendwie weiter. Lassen Sie sichs also nicht verdrießen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Handball-Nationalmannschaft, die bei der Handball-Europameisterschaft tapfer in Ungarn und der Slowakei kämpft, obwohl die Zahl der aktiven Coronafälle mittlerweile bei zwölf liegt. Trotz dieser widrigen Umstände stellt sich das Team vorbildlich den Herausforderungen. Wenn das kein ermutigendes Beispiel ist!