Putin und Kirill am 4.11.2016 bei der Einweihung eines Denkmals von Wladimir I. am russischen Nationalfeiertag, dem "Tag der Einheit des Volkes". Foto (Ausschnitt): Kremlin.ru/ CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.en
Ein „heiliger Krieg“? Aus Sicht von Putin und des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill I. ist der Ukraine-Krieg genau das – auch wenn es niemand so nennt. Beide eint die historische Vorstellung eines russischen Großreichs als Gegenpol zum liberalen Westen.
Drei Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich Patriarch Kirill I. ideologisch an die Seite von Präsident Wladimir Putin gestellt. In den folgenden Wochen legte das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche wiederholt nach. Während der Westen und Kirchenleitende das „Schweigen“ des Patriarchen zum Ukraine-Krieg beklagten, hatte sich Kirill bereits positioniert und seinem Präsidenten dazu noch eine religiöse Begründung für seinen Krieg geliefert.
Armin Laschet im Februar 2020 - bei einem Besuch der „Generationsbrücke“ im Marienheim in Aachen, vor dem ersten Lockdown. Foto: Land NRW/Mark Hermenau
Teamplayer siegt gegen starken Mann: Das Tauziehen mit Markus Söder um die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien hat Armin Laschet für sich entschieden. Wie er es mit der Religion hält?, ist bei Laschet eine interessante Frage. Denn Kirche begleitet ihn schon sein Leben lang. Eine Analyse von Norbert Abt.
Er gewann den Kampf um die Unions-Kanzlerkandidatur gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Seit Februar ist er CDU-Parteivorsitzender und setzte sich damit gegen Norbert Röttgen und Friedrich Merz durch. Merz hat er nun in sein Wahlkampfteam für die Bundestagswahl geholt: Armin Laschet.
Er ist vermutlich einer der letzten Spitzenpolitiker Deutschlands, die so umfassend kirchlich sozialisiert wurden und für den die Kirche selbstverständliche Heimat war und ist. Seine Herkunftsfamilie und die seiner Frau Susanne sind fest in der katholischen Kirche verankert. Laschets Vater arbeitete zunächst als Steiger unter Tage. In den 60er-Jahren schulte er um, wurde Lehrer und später Rektor einer katholischen Grundschule.
Verschwörungstheorien zur Corona-Impfung sind im Netz viral. Auch unter Christen finden sie, mit apokalyptischen Motiven aufgeladen, Verbreitung. Einige Pastoren und christliche Leiter steuern dagegen.
Neben den üblichen Verschwörungstheorien zur Corona-Impfung kursieren auch apokalyptische Versionen im Internet. Sie werden massenhaft verbreitet – über einschlägige Webseiten, Newsletter, soziale Netzwerke, Blogs, Spam-Bots. Dass sie bei manchen Christen Resonanz finden, zeigen deren direkte Kommentare zum Thema im Netz, unter anderem auf Youtube. Aber auch die Reaktionen von christlichen Leitern in Predigten und eigenen Webauftritten lassen ahnen, dass sich nicht wenige Christen weltweit von diesen Theorien ansprechen lassen.
Der Theologe Curtis Chang lehrt an der Duke Divinity School in den USA und war Pastor in Kalifornien.
USA: Weiße Evangelikale sind größte Impfskeptiker
Wie impfbereit Menschen verschiedener religiöser Überzeugungen sind, ist in den USA untersucht worden. Dort ist die die Corona-Impfskepsis unter weißen evangelikalen Christen am größten, das berichtet aktuell die New York Times. Wie tief nicht nur Trump, sondern auch die Impfstofffrage die US-amerikanische Christenheit gespalten hat, lässt sich auch daran ablesen, dass evangelikale Christen ihrerseits eine Informations-Initiative für nötig halten. „Christen und der Impfstoff“ heißt übersetzt der Internetauftritt von Curtis Chang, Gründer von „Redeeming Babel“. Es ist eine Organisation, die nach eigener Auskunft „biblisches Denken innerhalb einer verwirrenden Welt“ bereitstellen will – und eben auch eine „biblische Sicht“ auf den Corona-Impfstoff.
Ähnlich äußert sich David French, Herausgeber des konservativen US-Online-Magazins „The Dispatch“: Er macht im Kern der Impfstoffverweigerung einen Informationsmangel und ein „geistliches Problem“ aus und wirbt aus christlicher Nächstenliebe für die Impfung. Mit mehr Information aber ist es laut French nicht getan: Grundlegender geht um die Frage, welcher Informationsquelle und welchen Personen die Menschen vertrauten. Hier sieht er Christen in der Pflicht, mit den Menschen in ihrem engeren Umfeld Gespräche zu führen und deren Ängste anzusprechen.