Der „Gesalbte Gottes“ steht zur Wahl

Offizielles Porträt Donald Trump, Präsident USA, whitehouse.gov
Donald Trump, offizielles Foto des Weißen Hauses. Foto: whitehouse.gov

Weiße evangelikale Christen sind die treueste Wählergruppe des US-Präsidenten Donald Trump. 2016 gaben 81 Prozent von ihnen dem Republikaner ihre Stimme. Ihr Wahlverhalten wird entscheidend dafür sein, ob Trump vier weitere Jahre regieren wird. Bis zum 29. Oktober haben bereits 80 Millionen Amerikaner ihre Stimme abgegeben – ein Rekord! Es zeigt, wie stark die Wähler im Land mobilisiert sind.

In den USA gibt es etwa 62 Millionen Evangelikale, darunter auch nicht-weiße. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 25 Prozent. Es ist die größte Glaubensgruppe des Landes (in verschiedenen Denominationen), noch vor Katholiken (22 Prozent) und anderen protestantischen Kirchen (15 Prozent).

Einige Entscheidungen Trumps entsprechen ganz dem Willen seiner evangelikalen Wähler: An oberster Stelle sind es die Erschwerung der Abtreibung, die unbedingte Unterstützung Israels und die Ernennung von konservativen Richtern.

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„Wen die Dankbarkeit geniert, der ist übel dran“

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„Danke-Demo“ am Tag der deutschen Einheit: Singen auf dem Frankfurter Römer.

30 Jahre deutsche Einheit. War da was? Über 30 Jahre ist es her, dass Ostdeutsche mutig gegen Unfreiheit aufstanden und mit Kerzen in der Hand ein System zum Einsturz brachten; die Mauer fiel und das SED-Regime dankte ab. Es folgten bewegende und bewegte Monate, bis am 3. Oktober 1990 die staatliche Einheit vollzogen wurde. Ein Kommentar von Norbert Abt. 

30 Jahre Einheit. Ein Grund zum Danken oder gar zum Feiern? – Nein, selbstverständlich nicht! Es liegt doch noch allzu viel im Argen: Ungleichheiten zwischen Ost und West. Ostdeutsche, die ihre Lebensleistung nicht gewürdigt sehen. Und so viele Bereiche, in denen scheinbar nicht zusammenwächst, was zusammengehört. Wer soll da dankbar sein oder gar feiern? Das wäre doch reichlich naiv. – Genau so „ticken“ viele Deutsche. Leider. Im Zweifelsfall ist das Glas eben immer halb leer.

Tempo der Wiedervereinigung
Zu Recht wies Joachim Gauck, der frühere Bundespräsident, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) darauf hin, dass etliche Fehler und Defizite des Vereinigungsprozesses dem Tempo geschuldet waren, dem sich damals kaum zu entziehen war. Das galt für unsägliche Entwicklungen bei der Privatisierung in Ostdeutschland, aber auch für den berechtigten Wunsch nach einer gemeinsamen neuen Verfassung.

Es gibt dennoch viele Gründe, dankbar auf die deutsche Einheit zu schauen: Deutschland konnte ohne Gewalt, durch den Mut der Ostdeutschen, das Tor zur Einheit aufstoßen. Und hindurchgehen durch dieses Tor konnten die Deutschen wegen einmaliger weltpolitischer Umstände. Dennoch fällt es vielen Deutschen schwer mit Dank zurückzublicken, sei es, weil sie eher Probleme sehen, sei es, weil sie gar nicht mehr zurückblicken.

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Kommt mit Corona auch mehr Umweltschutz?

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Vor allem im April und Mai hat Corona dem Klima eine beispiellose Pause verschafft. Ob die Menschen sich in ihrem Konsum auch mäßigen, wenn der Zwang durch die Corona-Beschränkungen wegfällt?

Ein Virus löst eine Pandemie aus – weil Menschen in Lebensräume von Tieren eindringen und sich die Welt zum Dorf machen. Welche Ironie: Dasselbe Virus kann zugleich ein entscheidender Katalysator für Umwelt- und Tierschutz sein. Corona wirft ein Schlaglicht auf unseren Konsum und unsere Unfähigkeit zur kollektiven Mäßigung – und zeigt, wie es auch anders gehen könnte. Eine Analyse von Eva Heuser.

Kommentarbild Zwei Köpfe - Nachrichten aus Zeitgeschehen, Religion und Recht, Eva HeuserEin Virus zwingt Menschen und Konzerne auf der ganzen Welt unfreiwillig zum Umweltschutz. Fluggesellschaften rund um den Globus haben den Luftverkehr auf dem Höhepunkt der Corona-Krise im April und Mai um 75 bis 90 Prozent reduziert – oder sogar komplett eingestellt. Flieger werden verschrottet, Flotten verkleinert und modernisiert, Flugrouten gestrichen. Industriebetriebe haben ihre Produktion zurückgefahren, in der Automobilindustrie laut Statistischem Bundesamt im April sogar um fast 75 Prozent.

Ölpreis fiel kurz unter 0 Euro

Viele Arbeitnehmer sind im Homeoffice und Autos in der Garage geblieben. Um 30 bis 50 Prozent ist der Straßenverkehr während der Corona-Beschränkungen zurückgegangen, schätzt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. „Dass weniger Verkehr zu besserer Luft und auch weniger Lärm führt und sich damit die Lebensqualität in unseren Städten erhöht, hat uns die Corona-Krise vor Augen geführt“, sagt Messner und hofft auf positive Impulse für eine langfristige Verkehrswende. Der Ölpreis brach mangels Nachfrage ein, im April für die US-Sorte WTI sogar kurzzeitig unter 0 Euro. Das gab es noch nie.

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