Corona-Impfung weckt Verschwörungstheorien unter Christen

Wer ist nicht schon im Netz über Verschwörungstheorien zur Corona-Impfung gestolpert? Wie diese, dass Bill Gates angeblich Menschen „chippt“ und sie dann über 5G-Sendemasten kontrolliert? Solche Theorien sind auch unter Christen präsent – oft in einer apokalyptischen Variante.  

Will ich mich impfen lassen? Hinter dieser Frage steckt für jeden eine Risiko-Nutzen-Abwägung. Manchem fällt sie nicht leicht: rasant schnell entwickelte Corona-Impfstoffe ohne Langzeit-Erfahrung, im Fall der mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna ein völlig neuer Impfstofftyp und dann die Verunsicherung rund um mögliche Nebenwirkungen bei Astra-Zeneca. Auf der anderen Seite sehen viele den „kleinen Pieks“ als ihren gesellschaftlichen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.

Für manche Christen lädt sich die Impffrage zusätzlich mit Bedenken auf, die in ihrem Glauben wurzeln. Mal sind die Bedenken ethischer Natur: Gläubige fragen sich, ob bei der Entwicklung des Impfstoffes embryonale Stammzellen zum Einsatz gekommen sind, die auf Zellen eines abgetriebenen Fötus zurückgehen könnten. (Text dazu folgt.) Diese Sorge oder die Sorge um die religiöse „Reinheit“ des Impfstoffs teilen Angehörige anderer Religionsgemeinschaften – Muslime, Juden und Hindus.

Leitet die Corona-Impfung die Apokalypse ein?

Andere Bedenken gegenüber der Corona-Impfung drehen sich aber um folgende Frage: Hat die Impfung irgendetwas mit einer Unterwerfung unter eine antigöttliche, staatliche oder überstaatliche Macht zu tun? Dazu tauchen aus den Tiefen des Netzes immer wieder Botschaften auf, die Christen sogar suggerieren wollen, dass bei der Impfung nicht weniger als ihr ewiges Seelenheil auf dem Spiel steht.

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Und was ist mit der Schöpfung?

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  • Beitrag veröffentlicht:26. September 2020
  • Beitrags-Kategorie:Religion

Klimawandel und Artensterben zählen heute zu den drängendsten Problemen unserer Welt. Christen begreifen die Erde als Gottes Schöpfung. In der katholischen und der evangelischen Kirche hat der Schutz dieser Schöpfung eine Tradition, die bis in die 70er- und 80er-Jahre zurückreicht. Schwerer tun sich mit dem Umweltschutz allerdings Christen evangelikaler Prägung. Warum ist das so – und was bewegt sich? 

Was ist eigentlich unter „evangelikal“ zu verstehen – einer Gruppe, der sich ein großer und wachsender Teil der weltweiten Christenheit zurechnet? Grob gesagt sind es Christen, die eine persönliche Umkehr zu Gott erlebt haben und die Beziehung zu Jesus Christus betonen. Die Bibel ist für sie das Wort Gottes und Maßstab für ihr Leben: „Evangelikal“ kommt von „Evangelium“. Vor diesem Denkhintergrund mag es zunächst rätselhaft erscheinen, dass gerade sie mit dem Schutz der Schöpfung bis in die jüngere Zeit gefremdelt haben – und es auch noch tun. Das hat theologische, historische und soziologische Gründe.

Und gleichzeitig ist ganz viel Bewegung in dieser Gruppe Gläubiger, die in vielen Denominationen, Kirchen und Kulturen zu finden und doch so verschieden ist, dass sie kaum unter einen Begriff gebracht werden kann. Ein Teil rechnet sich auch zur evangelischen sowie zur katholischen Kirche.

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Kommt mit Corona auch mehr Umweltschutz?

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Vor allem im April und Mai hat Corona dem Klima eine beispiellose Pause verschafft. Ob die Menschen sich in ihrem Konsum auch mäßigen, wenn der Zwang durch die Corona-Beschränkungen wegfällt?

Ein Virus löst eine Pandemie aus – weil Menschen in Lebensräume von Tieren eindringen und sich die Welt zum Dorf machen. Welche Ironie: Dasselbe Virus kann zugleich ein entscheidender Katalysator für Umwelt- und Tierschutz sein. Corona wirft ein Schlaglicht auf unseren Konsum und unsere Unfähigkeit zur kollektiven Mäßigung – und zeigt, wie es auch anders gehen könnte. Eine Analyse von Eva Heuser.

Kommentarbild Zwei Köpfe - Nachrichten aus Zeitgeschehen, Religion und Recht, Eva HeuserEin Virus zwingt Menschen und Konzerne auf der ganzen Welt unfreiwillig zum Umweltschutz. Fluggesellschaften rund um den Globus haben den Luftverkehr auf dem Höhepunkt der Corona-Krise im April und Mai um 75 bis 90 Prozent reduziert – oder sogar komplett eingestellt. Flieger werden verschrottet, Flotten verkleinert und modernisiert, Flugrouten gestrichen. Industriebetriebe haben ihre Produktion zurückgefahren, in der Automobilindustrie laut Statistischem Bundesamt im April sogar um fast 75 Prozent.

Ölpreis fiel kurz unter 0 Euro

Viele Arbeitnehmer sind im Homeoffice und Autos in der Garage geblieben. Um 30 bis 50 Prozent ist der Straßenverkehr während der Corona-Beschränkungen zurückgegangen, schätzt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. „Dass weniger Verkehr zu besserer Luft und auch weniger Lärm führt und sich damit die Lebensqualität in unseren Städten erhöht, hat uns die Corona-Krise vor Augen geführt“, sagt Messner und hofft auf positive Impulse für eine langfristige Verkehrswende. Der Ölpreis brach mangels Nachfrage ein, im April für die US-Sorte WTI sogar kurzzeitig unter 0 Euro. Das gab es noch nie.

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